Das Treffen mit der Freundin wird zum planerischen Debakel, weil die Agenda schon aus allen Nähten platzt? Warum nur fühlt sich die Tanzstunde als weiteres notwendiges Übel an und das Treffen mit dem Arbeitskollegen, auf den man sich so lange freute, wird zur anstrengenden Pflichtveranstaltung? Weshalb kippen die anfängliche Euphorie und Vorfreude und man redet von Stress und Überlastung und fühlt sich schon ausgelaugt, bevor die Woche richtig begonnen hat?
Jeder der Termine wäre für sich genommen ein freudiger Anlass. Der positiv motiviert und sich gut anfühlt. Man könnte also von Eustress reden – sogenannt positivem Stress. Diese Form von Stress macht leistungsfähig und unterstützt, Ziele zu erreichen. Doch es fühlt sich gar nicht so an. Am liebsten würde man sich auf die einsame Insel verabschieden oder wenigstens auf eine Hütte, weit abgelegen in den Bergen. Schuld an solchen Zuständen ist oft ein randvoller Kalender - und fehlende Rücksichtnahme auf eigene Bedürfnisse. Die Summe der Termine wird zum Problem. Die Agenda wird zum böswilligen Antreiber, der uns durch die Woche peitscht. Wer um Himmels Willen hat das so geplant? „Was tun?“, fragen sich viele in solchen Momenten.
Wer lernt, seine Zeit mit "Lücken" einzuplanen, kommt sich wieder etwas näher. Folgende Punkte können helfen, sich besser einzuteilen:
Lernen, Nein zu sagen
Sich wichtig nehmen und die eigenen Grenzen kennen heisst manchmal auch, Nein sagen zu können.
Sich selbst kennen
Gar nicht so einfach, die Balance zu halten zwischen ausreichend sozialen Kontakten und Engagements und Zeit für sich. Das gelingt mal besser, mal weniger gut. Je besser man sich selbst kennt, umso eher gelingt es, das passende Mass zu finden. Termine, die sich gut anfühlen, können zur Last werden, wenn die Anzahl überbordet. Nicht alle Menschen haben das Gleiche Bedürfnis nach Kontakt und Abwechslung.
Spontane Abmachungen statt durchgetakteter Freizeit
Spontan kann man besser entscheiden, ob man noch Lust hat auf ein Treffen nach der Arbeit. Es wird dann nicht zu einem weiteren Punkt in der Agenda, den es abzuhaken gilt.
Bewusste Entscheidungen treffen
Vielleicht passt das Fitnessstudio besser, wenn es auf dem Nachhauseweg liegt?
Nach einer anstrengenden Woche mit vielen Terminen plane ich lieber ein Wochenende ohne Termine (und dafür mit Zeit für spontane Veranstaltungen nach Lust und Laune).
Aufwändigere Besuche benötigen mehr Vorarbeit und verlangen deshalb nach einem grösseren Zeitfenster. Diese Besuche eigenen sich nicht für Wochen, in denen ohnehin schon viel los ist.
Perfektionismus reduzieren
Die beste Freundin ist willkommen, obwohl die Wohnung weit entfernt ist von blitzblank gewienert.
Auszeiten nehmen
Es ist in Ordnung, den Abend in den eigenen vier Wänden verbringen zu wollen. Einfach nur dasitzen und die Gedanken schweifen zu lassen kann sich unheimlich gut anfühlen – und manchmal erst noch zu spannenden Erkenntnissen führen. Oftmals unterschätzt man, wieviel Zeit man in Ruhe und ohne vorgetaktete Abmachungen man benötigt. Beim Planen Auszeiten miteinrechnen und nicht jedes freie Zeitfenster verplanen.

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